Wieder eine gute Ufer-Nachricht:
7. Februar 2018
Robur-Bus in Groß Glienicke
1. April 2018

Ortsvorsteherbericht März 2018

Themen:

1.)    Sitzbänke in Groß Glienicke

2.)   Verabschiedung von Andreas Kalesse in der Dorfkirche

3.)   Stadtverordnetenversammlung: Erste Ausschuss-Beratung zum Bus-Thema

4.)   Kurzmeldungen (u. a.: vermehrte Kontrollen zur Eindämmung von Prostitution)

5.)   Termine und Hinweise

 

  1. Sitzbänke in Groß Glienicke

Durch Anträge von Andreas Menzel und Hildegard Schmitt beschäftigt sich der Ortsbeirat zur Zeit mit der Frage: Haben wir ausreichend Sitzbänke in unserem Ort? Dabei geht es um zwei Fragen. Zum einen: Wo wären Sitzbänke nützlich, damit ältere Menschen kurz rasten können? Das betrifft vor allem die beiden Einkaufszentren. Zum zweiten: Wo kann eine Sitzbank dazu beitragen, dass ein Ort zum Verweilen einlädt?

Am zweiten Samstag im März traf sich eine kleine Arbeitsgruppe des Ortsbeirates (Hildegard Schmitt, Birgit Malik und ich/ Andreas Menzel war verhindert) im Mühlenberg-Center und beriet gemeinsam mit Frau von Bergen, einer gestandenen Groß Glienickerin, wo eine Bank nützlich wäre. Antwort: Vor dem REWE-Markt wäre eine Bank hilfreich, wenn ältere Menschen eine kleine Pause einlegen wollen, auch neben dem Schaukasten im Zugangsbereich zu dm. Da der gesamte Bereich Privatgelände ist, müssen erst die Eigentümer gefragt werden, bevor wir im Ortsbeirat konkret etwas planen und beschließen können.

Auch im Einkaufszentrum Albrechtshof wäre eine Bank zum Ausruhen schön, aber es bietet sich kaum ein passender Platz an. Vielleicht neben der MBS. Aber auch hier gilt: es ist Privatgelände, erst müssen die Eigentümer gefragt werden.

Für ältere Menschen wäre vor dem Einkaufsbereich eine Bank zum Verweilen schön.

Ernst-Thälmann-Grünanlage mit Findling und Sitzbank an der Sacrower Allee.

Bei der zweiten Frage nach den Sitzbänken stellt sich die Frage: Wo haben wir Orte zum Verweilen? Wenn man sich vom Kreisel aus durch Groß Glienicke bewegt, gibt es in der Grünanlage Albrechtshof Sitzbänke beim Spielplatz, etwas weiter südlich hat die Sacrower Allee einen schönen breiten Grünstreifen, aber in unserer Sitzbank-AG waren wir einhellig der Meinung, dass es nichts bringt, dort irgendwo entlang der Strecke eine Bank aufzustellen. Die gibt es an der Ernst-Thälmann-Grünanlage, die so gestaltet ist, dass man dort verweilen kann. Allerdings wird selbst diese Bank wohl eher selten genutzt. Landschaftlich reizvoll sind die Standorte der drei Bänke am Südende des Groß Glienicker Sees, in der Seepromenade. Und eher zu wenig als zu viele Bänke haben wir auf der Badewiese mit dem Waldspielplatz.

Gibt es noch einen Ort, den wir mit einer Sitzbank aufwerten könnten? Ja, einen gibt es: am Fußweg, der vom Güntherweg über den Mühlenberg zum Einkaufszentrum führt. Hier ist im Wortsinn der Höhepunkt von Groß Glienicke, kein Berg mit alpiner Weitsicht zwar, aber wer hier spazieren geht, ahnt, wie schön es wäre, sich an diesem Aussichtspunkt des nördlichen Groß Glienicke auf einer Bank niederlassen zu können. Eine „Mühlenbergbank“ aufzustellen, wäre eine lohnende Investition für den Ortsbeirat!

Fußweg über den Mühlenberg. Eine Sitzbank würde hier zum Verweilen einladen.

Nach wie vor sind kommunikative Orte, an denen man sich zwanglos treffen kann, in Groß Glienicke eher Mangelware.

Bleibt noch zu erwähnen, dass die Brache hinter dem Einkaufszentrum bald Gestalt annehmen wird. Nach der Ankündigung der Stadtverwaltung wird bis Ende Mai/ Anfang Juni der Sport- und Spielplatz gebaut. Auch da gibt es dann eine Sitzgelegenheit.

 

  1. Verabschiedung von Andreas Kalesse in der Dorfkirche

Am ersten Sonntag im März wurde in der Dorfkirche ein Mann gewürdigt, der für Groß Glienicke Herausragendes geleistet hat: der langjährige Potsdamer Denkmalschützer Andreas Kalesse. Denn seit März ist Kalesse Pensionär. Dass die Kirche heute wieder in ihrem alten barocken Glanz erstrahlt, wäre ohne sein Engagement völlig undenkbar. Kalesse setzte durch, dass das Grau des frühen 20. Jahrhunderts beseitigt und – ausgehend vom Taufbecken – das Farbenspiel aus der Zeit des Ribbeck-Patrons Hans-Georg III. wieder hervorgeholt wurde. Die gründliche Restaurierung der Kirche hatte auch ein statisches Problem offenbart, das hätte gefährlich werden können: Schwamm in Holzbalken, auf denen der Kirchturm ruht. Inzwischen ist der Turm statisch gesichert und auch die Restaurierung der Orgel-Empore ist schon weit fortgeschritten.

Gewürdigt wurde aber nicht nur Kalesses Wirken für den Kirchbau. Als Ortsvorsteher konnte ich dem Denkmalschützer für sein Engagement im Gutspark danken. Der Groß Glienicker Kreis hatte 2003 zur Rettung des maroden Potsdamer Tors aufgerufen und eine große Summe an Spenden gesammelt. Trotzdem reichte das Geld bei weitem nicht. Wiederum sorgte Kalesse dafür, dass es trotzdem voranging. Er ließ den Park unter Denkmalschutz stellen, organisierte Fördergelder, initiierte Ausbildungs- und Arbeitsmarktprojekte zur Parkgestaltung. Tor und Neugierde erstrahlen in neuem Glanz, der Staffagebau ist wiederhergestellt, die alten Wege durch den Parkwald sind wieder begehbar und der historische Bruch durch den Mauerbau ist kenntlich gemacht.

Man kann ohne Übertreibung sagen: Selten hat ein einzelner Mensch so viel für die Gestaltung eines Ortes getan wie Andreas Kalesse für Groß Glienicke. Bei der Abschiedsfeier in der Kirche wurde er auch von Pfarrerin Gundula Zachow, vom Gemeindekirchenratsvorsitzenden Burkhard Radtke und vom ehemaligen Pfarrer Bernhard Schmidt gewürdigt. Kalesse versicherte, dass er bei der weiteren Restaurierung der Kirche beratend zur Seite stehen werde.

Man sieht ihn selten strahlend, aber die Wirkung seines Engagements in Potsdam und in Groß Glienicke war außergewöhnlich: Bernhard Schmidt und Gundula Zachow dankten Andreas Kalesse, der nun in den Ruhestand gegangen ist.

Die spektakuläre Restaurierung der Kirche (mittleres Bild: die Kanzel) ist Kalesses Verdienst.

 

  1. Erste Ausschuss-Beratung zum Bus-Thema

In den Ausschüssen der Stadtverordnetenversammlung (SVV) haben die Beratungen zum Thema Bus-Linie 638 begonnen. Den Anfang machte am 13. März der Bauausschuss. Als Ortsvorsteher habe ich den Beschluss eingebracht – eine Premiere, denn zum ersten Mal hat ein Ortsbeirat (OBR) die Möglichkeit genutzt, einen Antrag direkt in die SVV einzubringen. Ziel des Antrags ist die Wiederherstellung des Busbetriebs bis zum Hauptbahnhof. Anwesend waren auch Bürger-innen, von denen Herr Schatz begründete, warum es eine Unterschriftenliste mit fast 2.000 Unterschriften gegen die Brechung der Buslinie am Campus Jungfernsee gibt. OBR-Mitglied Andreas Menzel nahm ebenfalls dazu Stellung und gab eine Erklärung ab, dass der Antrag wegen eines inhaltlichen Fehlers geändert werden müsse.

Als Ortsvorsteher habe ich vorgetragen, warum der Antrag vom OBR beschlossen wurde und warum die Verärgerung in Groß Glienicke so groß ist:

  • Längere Fahrtzeiten,
  • Anschlüsse an andere Verkehrsmittel funktionieren deshalb nicht,
  • umsteigen für Menschen mit Behinderung ist ein Problem (bes. bei der „Tatra“),
  • lange Wartezeiten am dunklen Campus abends ein Problem, für Jugendliche, insbesondere junge Mädchen, unzumutbar.

Darüber hinaus habe ich die Kritiken genannt, die beim Bus-Hearing vor der letzten OBR-Sitzung in unserer Aula genannt wurden und die sich auf die mangelhafte Umsetzung der Fahrplan-Reform beziehen:

  • Versprochener Tür-zu-Tür-Umstieg funktioniert nicht verlässlich. (Bus bzw. Tram fährt vor, wenn das andere Verkehrsmittel einfährt, damit die Fahrgäste sofort einsteigen können.)
  • Orientierung bei der Rückfahrt aus der Stadt fehlt. Zwar sind die Papierpläne inzwischen ausgewechselt worden, aber an den Anzeigetafeln in der City kann man nicht sehen, welche Tram zum Anschluss-638er fährt.
  • Wetterschutz an der Haltestelle sehr schlecht

Nach der Sitzung wurde mir vorgeworfen, dass ich auch diese Kritikpunkte genannt habe, weil sie nichts mit der Forderung nach der Wiederherstellung der alten 638er Route zu tun hätten. Allerdings waren diese Kritikpunkte beim Hearing genannt worden. Daher sah und sehe ich es als meine Pflicht an, auch diese Kritikpunkte in den Ausschusssitzungen nicht zu verschweigen.

In der anschließenden Aussprache lehnte der Vertreter des VIP, Herr Glaser, eine Rückkehr zur alten 638er-HBF-Route ab. Auch bei den Ausschussmitgliedern gab es keine zustimmenden Äußerungen zur Wiederaufnahme des durchgehenden 638er-Verkehrs bis zum HBF. Herr Eichert (CDU) verteidigte die Brechung der Buslinie am Stadtrand als „sinnvoll“. Allerdings hat der Ausschuss den Beschluss erst mal vertagt, auf die nächste Beratung am 27. März. Der Ausschussvorsitzende, Herr Jäckel (Die Linke), richtete an den OBR den Appell, den Antrag noch einmal zu verändern und sich auf die Verbesserung des bestehenden Systems zu konzentrieren.

Die nächsten Ausschussberatungen unseres Bus-Themas folgen in dieser Woche:

  • am 21. März ist es Thema im Finanzausschuss,
  • am 22. März im KOUL-Ausschuss (Klima, Ordnung, Umweltschutz und ländliche Entwicklung).

 

  1. Kurzmeldungen

Zwischenzeitig drohten Verzögerungen bei der Erstellung des Bolzplatzes. Die Genehmigung des Bauantrages hatte sich verzögert, und bei der Ausschreibung gab es Probleme. Ich habe noch einmal klargestellt, wie wichtig die planmäßige Fertigstellung des Bolzplatzes ist. Inzwischen sind die Hürden genommen, die Baugenehmigung ist erteilt, die Auftragsvergabe ist erfolgt. Die konkreten Vorbereitungen für den Bau laufen. Jetzt muss nur noch die Witterung mitspielen…

Die Stadt Potsdam bereitet die Verabschiedung einer neuen Stadtordnung vor. Als Ortsvorsteher war ich zu einer Vorbesprechung eingeladen und hatte Gelegenheit, mit dem Beigeordneten Mike Schubert auch das drängende Groß Glienicker Problem der Prostitution an der L 20 anzusprechen. Er sieht das Problem, dass sich die Prostitution hier im nahen Umfeld von Kitas und einem von Kindern frequentierten Pferdehof ausgebreitet hat. Die Stadt werde die neue Gesetzeslage nutzen und hier vermehrt Kontrollen durchführen, kündigte Schubert an.

In der letzten Woche habe ich an der AG Mobilität des Potsdamer Klimarates teilgenommen. Im Wesentlichen nahmen Verwaltungsvertreter daran teil und diskutierten u. a. darüber, dass sich die Stadt Klimaschutz als hehres Ziel gern auf ihre Fahnen schreibt, aber bei den Sachthemen der Potsdamer Kommunalpolitik keine zentrale Rolle spielt. Aus Groß Glienicker Sicht müssen wir vor allem darauf achten, dass die Verkehrsprobleme beim Bau der Krampnitz-Großsiedlung umweltfreundlich gelöst werden.

Das Neue Atelierhaus Panzerhalle bereitet – nach dem Förderbeschluss in der letzten OBR-Sitzung – einen Kunstsalon zum Thema „Kunst und Demokratie“ vor. Der ursprünglich geplante Termin am 21. April muss allerdings verschoben werden. Der Salon wird voraussichtlich am 15. September stattfinden, nach den Sommerferien.

 

  1. Hinweise und Termine

Die Grundschule hat vor 20 Jahren den Neubau bezogen und ist seither nach Hanna von Pestalozza benannt. Sie feiert dies am 21. und 22. März mit einer Tanzrevue in der Preußenhalle.

14. April – wenn der OBR dies beschließt: Frühjahrsputz an der L 20 und am Begegnungshaus/ Uferweg. Alle Hilfswilligen sind herzlich eingeladen mitzumachen!

Weitere Hinweise auf der Website www.gross-glienicke.de und in den Schaukästen.

22. April: Der Alexander-Haus-Verein lädt ein zum Tag der Offenen Tür des Alexander-Hauses.

Der Ortsbeirat tagt wieder am 24. April. Antragsschluss ist der 9. April.

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