Begegnungshaus
28. Oktober 2019
Mauergedenkstätte
30. Oktober 2019

Alexander-Haus

Es ist ein unscheinbares Holzhaus, ein Wochenendhaus, das man vom Uferweg aus sehen kann. Aber es ist das bekannteste Haus von Groß Glienicke. Anhand dieses Hauses erzählt der britische Autor Thomas Harding in seinem Buch „The house by the lake“/ „Das Sommerhaus am See“ deutsche Geschichte eines Jahrhunderts – Zwanzigerjahre, Nazizeit, DDR und Mauer, Wiedervereinigung. Ein internationaler Verkaufserfolg. Hardings Urgroßeltern Alfred und Henny Alexander errichteten 1927 das Wochenend- und Sommerhaus, um dem Berliner Großstadtleben entfliehen zu können. Neben drei weiteren Häusern in der Nachbarschaft war das Alexander-Haus Vorbote des Siedlungsbaus, der Groß Glienicke seit den späten Zwanzigerjahren nachhaltig veränderte.

Alfred Alexander war ein erfolgreicher Arzt in Berlin, Präsident der Berliner Ärztekammer. Nach der Machtübernahme Hitlers aber wurde das Leben für die jüdische Familie mit ihren vier Kindern immer schwieriger und gefährlicher. 1936 flohen die Alexanders nach England. In das Haus zog während der NS-Zeit der Musikverleger Will Meisel. In der DDR-Zeit lag es im Grenzgebiet. Familie Kühne, die Jahrzente lang hier wohnte, hatte beim Blick auf den See die Mauer vor Augen.
2013 gründeten die in Großbritannien lebenden Nachfahren der Alexander-Familie zusammen mit Groß Glienickern den Alexander-Haus-Verein. In Gemeinschaftsaktionen wurde das Haus entrümpelt, unter Denkmalschutz gestellt und restauriert. Das Haus soll das historische Zentrum für eine interkulturelle und interreligiöse Bildungs- und Begegnungsstätte werden. Lernen aus den Tragödien der Geschichte: das ist das Ziel des Alexander-Haus-Projekts.

Ufer-Kultur-Weg am Groß Glienicker See

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