Themen:
1.) „Mein Ekel-Pensum ist erfüllt“ – der Frühjahrsputz in Groß Glienicke
2.) rbb mit dem Robur-Bus in Groß Glienicke
3.) Das Bus-Thema in der Stadtverordnetenversammlung
4.) Der Bolzplatz-Bau hat begonnen
5.) Sitzbänke in Groß Glienicke – Bericht über die AG-Ergebnisse
6.) Open day beim Alexander-Haus
7.) Kurzmeldungen
8.) Termine und Hinweise
Am 14. April sammelten fleißige Helferinnen und Helfer Müll ein, der achtlos in die Landschaft geworfen worden ist. Der diesjährige Frühjahrsputz, der wieder von der Stadtverwaltung und der STEP unterstützt wurde, konzentrierte sich auf zwei Orte: rund um das Begegnungshaus einschließlich dem naheliegenden Uferweg und entlang der L 20, am nördlichen Ortseingang.
Am Begegnungshaus hatte Erika Plümecke – vom Begegnungshaus-Verein – eine stattliche Gruppe versammelt, die nicht nur Müll sammelte, sondern auch Äste und Grünabfälle. Was die Herbststürme und der Winter auf dem Gelände verteilt hatten, füllte einen beträchtlichen Teil des großen Containers, den die STEP geliefert hatte.
Mit dem zweiten Einsatzort wurde ein Gebiet beräumt, das bisher noch nie zum Programm des Frühjahrsputzes gehört hatte: der Ortseingang an der L 20. Was hier an Müll gefunden und aufgelesen wurde, machte die Freiwilligen mitunter sprachlos. Bauschutt, ein alter Kachelofen, eine zerborstene Verbundglasfensterscheibe – Fa. Klotzsch half uns, diese mit einem Greifarm in den STEP-Container zu werfen. Außerdem, unweit des Radweges, Mengen von Glasflaschen, Einkaufstaschen voller Müll und Plastik, Plastik, Plastik. Nicht zuletzt die Hinterlassenschaften der Prostituierten und ihrer Freier. „Mein Ekel-Pensum ist für heute mehr als erfüllt“, kommentierte Herr Frey, einer der Helfer, nach einer Weile.
Frühjahrsputz an der L 20. Die Aktion sollte auch ein Zeichen setzen gegen den Straßenstrich am Ortseingang. Motto: „Groß Glienicke fordert Freier-freien Zugang zur Döberitzer Heide!“
Der Einsatz rund um den Eingangsweg zur Döberitzer Heide sollte nicht zuletzt ein Zeichen gegen die Prostitution in diesem Bereich setzen, wo u. a. der von Schulkindern frequentierte Pferdehof liegt. „Frühjahrsputz gegen den Straßenstrich“ hatten die PNN ihren Artikel betitelt.
Einige der Helfer an der L 20 (links) und bei der Pausenverpflegung am Begegnungshaus (rechts)
Den Helferinnen und Helfern an beiden Einsatzorten sei für ihr Engagement herzlich gedankt! Sie haben mit dem Frühjahrsputz ihren Anteil geleistet, um das öffentliche Bewusstsein für den Umgang mit der Landschaft zu schärfen: Müll in der Natur ist ein widerwärtiger Anblick. Es gibt genug Möglichkeiten, die eigenen Abfälle ordnungsgemäß zu entsorgen.
Regina Görgen (Groß Glienicker Forum) hatte wegen der Probleme mit dem 638er-Bus zur Potsdamer City eine Initiative gestartet, die große Aufmerksamkeit erzeugte: Sie hatte den rbb mit seinem Robur-Bus nach Groß Glienicke geholt. Der rbb fährt mit dem Robur über Land und macht Station, wo es lokale Probleme und Diskussionen gibt. Der Platz vor der Feuerwehr war dicht gefüllt, und der Unmut der Anwesenden groß, als der rbb-Reporter seine Interviews führte. Regina Görgen begründete ausführlich, warum die Verkürzung der Buslinie so großen Unmut erzeugte. Immer wieder wurde gefordert, dass der Bus bis zum Hauptbahnhof durchfährt.
Der Geschäftsführer des Verkehrsbetriebes VIP, Martin Grießner, stellte sich der Diskussion. Er gab zu, dass es mit der Fahrplanumstellung erhebliche Probleme gebe, gegen die der VIP etwas unternehmen müsse. Allerdings wiederholte Grießner, dass es keine Rückkehr zum durchgehenden 638er Busverkehr bis zum Hauptbahnhof geben werde.
Die Entscheidung über die Buslinie 638 trifft die SVV. Der Ortsbeirat hatte die SVV aufgefordert zu beschließen, dass der Oberbürgermeister die Rückkehr zur durchgehenden 638er Linie bis zum Hauptbahnhof durchsetzt. Bevor die SVV ihren Beschluss fasst, geben 4 Ausschüsse ihre Voten dazu ab. Das erste Votum hat der Bauausschuss am 27. März abgegeben: Er folgte nicht unserem Ortsbeiratsbeschluss, den 638er wieder zum HBF fahren zu lassen, sondern forderte, dass diverse Mängel beim Umstieg beseitigt werden. Dieser Beschluss wurde einstimmig gefasst – kein Ausschuss-Mitglied unterstützte die Zurücknahme der Fahrplanänderung vom Dezember 2017.
Als nächste stimmen der Finanzausschuss am 25. 4., der Umweltausschuss KOUL am 26. 4. und der Hauptausschuss am 16. 5. zu dem Thema ab. Die SVV wird dann voraussichtlich am 6. Juni ihre Entscheidung fällen.
P. S. – eine kommentierende Ergänzung:
Ende März hat mir ein „Einwohner von Groß Glienicke“ einen Brief geschrieben, in dem er mir mitteilt, er habe entschieden, seinen Namen nicht anzugeben, „da die Bürger von Groß Glienicke aufgehetzt wurden und eine sachliche Diskussion ausgeschlossen zu sein scheint“. Als täglicher Pendler nach Potsdam habe er seit der Umstellung des Fahrplans keine schlechten Erfahrungen gemacht. Seine Forderung: „Wichtiger als direkte Fahrten bis zum Potsdamer Hauptbahnhof wäre doch ein dichterer Takt“. Unabhängig davon, ob man die Sicht des Bürgers teilt oder nicht, sollte ein solcher Brief als Hinweis verstanden werden, dass in der Debatte auch andere Ansichten problemlos geäußert werden können.
Darauf haben wir Jahre gewartet: Hinter dem Einkaufszentrum am Glienicker Mühlenberg haben die Arbeiten am Bolz- und Spielplatz begonnen. Als der Bebauungsplan aufgestellt wurde, hat der Ortsbeirat durchgesetzt, dass ein Teil des Mühlenberg-Areals für die dringend benötigten Spielflächen für Kinder und Jugendliche freigehalten wird. 2015 wurde das Einkaufszentrum eingeweiht, aber die Haushaltsmittel für den Bau der Anlagen standen erst 2018 zur Verfügung.
Am gestrigen 23. April haben sich Vertreter*innen der beteiligten Verwaltungen (Tiefbauamt und Grünflächenamt), Groß Glienicker*innen sowie Birgit Malik, Franz Blaser und ich vom Ortsbeirat an der Baustelle versammelt: Herr Schenke vom Tiefbauamt hat mit mir den symbolischen „ersten Spatenstich“ durchgeführt. In kurzen Ansprachen haben wir die Kooperation zwischen Ortsbeirat und Verwaltung hervorgehoben; ich habe daran erinnert, wie groß das Bolzplatzproblem im dicht besiedelten Groß Glienicke ist und wie lange der Ortsbeirat daran gearbeitet hat, dass dieser Bolzplatzbau endlich realisiert werden kann.
Der Termin der Fertigstellung steht noch nicht fest: der ist abhängig davon, wann die beauftragte Firma den Spezialbelag für den Boden liefert. Nach Aussage der Fachverwaltung kann es aufgrund der Auftragslage zu einer Verzögerung kommen, aber bis zu den Sommerferien soll alles fertig sein, damit der Platz eingeweiht werden kann.
Nach dem Ortstermin der AG Sitzbänke im März haben Birgit Malik und ich uns um Bänke in den beiden privat betriebenen Einkaufszentren bemüht. Die ersten Ergebnisse: Der Betreiber des REWE-Marktes begrüßt die Initiative und wird vor seinem Markt eine Bank aufstellen, die (insbesondere älteren Menschen) ein Pausieren und Verweilen ermöglicht. Schwieriger ist die Situation im Einkaufszentrum Albrechtshof: Dort gäbe es an dem beim Ortstermin anvisierten Platz ein Problem mit dem anliegenden Unternehmen. Ob es einen Alternativstandort geben kann, ist noch fraglich.
Darüber hinaus ging es um die Frage, wo im öffentlichen Raum Bänke erwünscht sind. Nach einem weiteren Gespräch, das Birgit Malik mit älteren Groß Glienickerinnen geführt hat, ergeben sich folgende Wünsche:
– Bänke an der Bushaltestelle Stelle Theodor-Fontane-Straße (nach einem Beschluss des Ortsbeirates ist die Herrichtung einer ordentlichen Haltestelle in die Prioritätenliste der Stadt mit aufgenommen worden – das beinhaltet auch Sitzbänke).
– Eine zusätzliche Bank am Nordufer des Groß Glienicker Sees vor der Mauergedenkstätte (hier ist im Bereich der bestehenden Bank der Bezirk Spandau zuständig / wo die Potsdamer Zuständigkeit beginnt, muss noch geprüft werden).
– Eine Bank im Bereich des Friedrich-Günther-Parks
– Eine Bank auf dem Mühlenberg
Entlang der Sacrower Allee wird die Banksituation als ausreichend betrachtet, entlang der Seepromenade wird keine Bank gewünscht, weil es dort keine guten Orte zum Verweilen gibt. Entsprechend diesen Ergebnissen folgt der Antrag der AG in der nächsten Ortsbeiratssitzung.
Am vergangenen Sonntag, den 22. April, war Hochbetrieb rund um das Alexander-Haus: Der Verein hatte erstmals zu einem „open day“ eingeladen, anstelle der früheren „clean up days“. Zahlreiche Interessierte kamen, um Haus und Gelände bei frühsommerlichem Wetter zu besichtigen, sie informierten sich über die Restaurierung (die sich nach wie vor noch im Frühstadium befindet), genossen die entspannte Atmosphäre des Grundstücks, erlebten die Nachfahren der Alexander-Familie, die wieder angereist waren, Gäste aus verschiedenen Ländern und eine internationale Küche.
Das Werkstadt-Verfahren, das die unterschiedlichen Vorstellungen bei den Neubauplänen moderieren soll, konnte allerdings noch nicht gestartet werden: die Moderationsarbeit der Werkstadt für Beteiligung besteht zur Zeit noch in der Terminsuche.
Die Gemeinschaftskunstaktion „Groß Glienicke klopft Stein“ ist wieder gestartet. Birgit Cauer vom Neuen Atelierhaus Panzerhalle hat Interessierte zu ersten Treffen eingeladen. Gemeinsam wird wieder geplant, welches Kunstwerk entstehen soll.
Birgit Malik und ich haben am vergangenen Samstag (21. April) am Potsdamer Verkehrsforum teilgenommen, in dem die Verkehrsentwicklung durch die Krampnitz-Besiedlung besprochen wurde. Einhellige Meinung war: die Probleme kann man nur bewältigen, wenn der Öffentliche Nahverkehr Vorrang hat (Straßenbahn, Busspuren) sowie die Radwege ausgebaut werden.
Am 5. Mai um 15 Uhr findet in unserer Kirche ein Ereignis von landesweiter Bedeutung statt: der Brandenburgische Dorfkirchensommer wird eröffnet.
Der Ortsbeirat tagt wieder am 15. Mai. Antragsschluss ist der 30. April.
Winfried Sträter