„THOMAS MÜNTZER“ – DEFA-SPIELFILM AUS DEM JAHR 1956 30.06.2023 IN DER GRUNDSCHULE GROSS GLIENICKE
Liebe Film-Freunde in Groß Glienicke und darüber hinaus, am 30. Juni präsentieren wir ab 18.00 Uhr in der Aula der Grundschule Hanna von Pestalozza ein ganz besonderes filmisches Erlebnis deutscher Geschichte.
Ursprünglich als gesamtdeutscher Spielfilm aus Sicht der DEFA geplant, steht der Film „Thomas Müntzer“, der 1956 seine Premiere hatte, für die deutsch-deutschen Beziehungen der 50er Jahre. Der bildgewaltige Historienfilm mit hunderten Mitwirkenden erfuhr eine sehr differenzierte, wenn nicht sogar divergierende Bewertung in der Ost-West-Konfrontation. Der Film entstand unter der Regie von Martin Hellberg auf Basis eines Szenariums von Friedrich Wolf. Die Handlung führt durch das Europa der Reformation und zugleich durch die Zentren der Macht in Rom, Nürnberg und Augsburg.
Der Film schildert das Schicksal des Pfarrers Thomas Müntzer, der zum Führer und Ideologen der Reformation im Deutschland des 16. Jahrhunderts wird. 1523 kommt er mit seiner Frau Ottilie ins thüringische Allstedt, um eine Pfarrstelle zu übernehmen. Mutig tritt er für die Lehre Luthers ein, aber während dieser sich von den Volksmassen abwendet, wird Müntzer zu deren Sprecher. Er muss nach Süddeutschland fliehen, schließt sich dort den aufständischen Bauern an, aber es zieht ihn wieder nach Thüringen. In Mühlhausen stößt er zu Heinrich Pfeiffer, mit dem er die Stadt 1525 zum Zentrum der thüringischen Bauernerhebungen macht. Doch es kommt zum Konflikt mit den Bauern und Handwerkern, die nicht begreifen, dass ihre einzelnen Aktionen zu einer großen nationalen Erhebung zusammengeführt werden müssen, um erfolgreich zu sein. Müntzer geht nach Frankenhausen, wo sich ein führerloses Bauernheer versammelt hat. Der Verrat beginnt in den eigenen Reihen. Nach der Niederlage gegen das Fürstenheer wird Müntzer gefangen genommen und hingerichtet. Seinen Mitstreitern hinterlässt er die Aufforderung, sich nun mit den Brüdern aus Rhein und Main zu verbünden. Ganz Deutschland müsse ins Spiel kommen…
Der DEFA-Film „Thomas Müntzer“ wurde 1956 uraufgeführt. 17 Jahre später, anlässlich des 450. Jahrestages des Bauernkrieges, sollte er erneut eingesetzt werden. Wegen der „veränderten politischen Situation“ wurden Kürzungen von Szenen beschlossen. die einen gesamtdeutschen Bezug hatten. Regisseur Martin Hellberg kürzte seinen Film um fast ein Viertel.
Für die digitale Bearbeitung 2015 wurde die Ursprungsfassung aus unterschiedlichen Bild- und Tonmaterialien anhand des Drehbuchs wieder zusammengesetzt.
Quelle: Filmdatenbank der DEFA-Stiftung
Als besonderen Gast begrüßen wir am 30.06. im Gespräch Prof. Dr. Thomas Naumann, Kernphysiker und Sohn Friedrich Wolfs sowie Vorsitzender der Friedrich-Wolf-Gesellschaft. Er hat sich intensiv mit Thomas Müntzer und dem Drama seines Vaters als literarischer Vorlage des Films auseinandergesetzt. Wir werden mit unserem Gast über Thomas Müntzer als Kämpfer für „die wahren Gerechtigkeit – das Reich Gottes auf dieser Erde“ (Friedrich Wolf) und über die Rolle von Utopien in der Gegenwart diskutieren.
Wir erwarten mit Spannung den Filmabend und die rekonstruierte ungekürzte ursprüngliche Filmfassung (DEFA-Spielfilm von 1956, Farbe 131 min, DEFA-Studio für Spielfilme), u. a. mit
* Wolfgang Stumpf (Thomas Müntzer)
* Wolf Kaiser (Schwabenhannes)
* Ruth Maria Kubitschek (Bärbel Buss)
* Albert Garbe (Bauer barthel)
* Maly Delschaft [6] (Frau von Bauer Barthel)
* Rolf Ludwig (Valentin Spatz)
* Willi Schwabe (kleiner Höfling)
* Agnes Kraus (Hofdame)
* Steffie Spira (vollbusige Nonne
* Ulrich Thein (Student)
* Hannjo Haase (Fürst)
und vielen anderen mehr…
30.06.2023, ab 18.00 Uhr
Grundschule Hanna von Pestalozza
14476 Potsdam – Groß Glienicke
Hechtsprung 14 – 16
Eine rechtzeitige kostenlose Reservierung unter holger.fahrland@akfilm.me sichert einen guten Platz. Das Team von “Filme und ihre Zeit” freut sich auf viele interessante Begegnungen und wünscht gute Unterhaltung.
Mit freundlichen Grüßen aus Groß Glienicke Holger Fahrland
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