Kommunale Wärmeplanung | Landeshauptstadt Potsdam: Wie heizen wir morgen? Und wie kann der Umstieg auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2045 gelingen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt einer öffentlichen Informationsveranstaltung der Landeshauptstadt Potsdam am Dienstag, den 8. Juli 2025, von 18:00 bis 20:00 Uhr im Potsdam Museum.
02.07.2025 Beschluss in Potsdam: Stadtverordnete für Erhalt des Rechenzentrums: Beschluss für Windpark Groß Glienicke – Die Stadtverordneten haben sich für die Aufstellung eines Bebauungsplans und die notwendige Änderung im Flächennutzungsplan ausgesprochen, um den Bau von drei Windkraftanlagen durch den städtischen Energieversorger EWP zu ermöglichen. Auch eine weitere Einwohnerversammlung soll es demnach geben. Eine Befragung der Einwohner, wie von Freien Wählern und CDU gefordert, ist jedoch nicht geplant.
Ende Mai hatten die Energie und Wasser Potsdam (EWP) und die Verwaltung über den geplanten Windpark informiert. Die Fläche wurde bereits 2023 von der Stadt als Potenzialfläche für Windenergie identifiziert. In Groß Glienicke geht es um ein Gebiet von etwa 60 Hektar und befindet sich etwa 1,1 Kilometer nördlich der Waldsiedlung an der Bundesstraße 2. Dort sollen „zwei bis vier, voraussichtlich drei Windräder“ errichtet werden, sagte Stadtplanungsamtsleiter Erik Wolfram jüngst im Bauausschuss. Die EWP plane Anlagen mit einer Nabenhöhe von 199 Metern, sei aber noch nicht festgelegt, sagte der Projektverantwortliche Thomas Niemeyer-Hennig dort. Die Realisierung erfolge frühestens in fünf Jahren, sagte Wolfram.
In Rederechten hatten mehrere Anwohner von Groß Glienicke sich gegen die Windräder ausgesprochen. „Wir sind geschockt“, sagte ein Groß Glienicker. „Viele wollen wegziehen.“ Er kritisierte zu wenig Dialog und eine zu späte Information der Bürger. Ein anderer Anwohner in der Waldsiedlung warf der EWP vor, bei der Infoveranstaltung gelogen zu haben und sie ausgelacht zu haben. „Ich bin frustriert und ich habe Angst“, sagte er. Er fürchte Infraschall und Lärmbelästigung. „Sie reduzieren die Werte unserer Eigenheime“, warf er der Stadt vor. Eine weitere Anwohnerin äußerte ihre Angst vor gesundheitlichen Folgen.
Für den Bau der Anlagen soll eine eigene Gesellschaft gegründet werden. Eine Beteiligung daran sei über Bürgerenergiegenossenschaften möglich, sagte Niemeyer-Hennig. Die EWP werde sich keine goldene Nase an den Anlagen verdienen, sondern benötige den Strom aus regenerativen Energien als Ersatz für das veraltete Blockheizkraftwerk. Die 7,2-Megawatt-Anlagen in Groß Glienicke sollen zusammen jährlich 15 bis 20 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Die Windräder könnten damit bis zu neun Prozent des Potsdam Strombedarfs decken.
In der Diskussion hatte sich Willo Göpel (CDU) für eine Befragung der Anwohner ausgesprochen. „Wir sollten die Bedenken der Bürger ernst nehmen“, so Göpel, und forderte, mit einem Beschluss noch zu warten. Auch Andreas Menzel (BVB/Freie Wähler) sprach sich für eine schriftliche Befragung der Groß Glienicker aus. Björn Teuteberg (FDP) mahnte, die Bürger seien nicht ausreichend mitgenommen worden bei dem Prozess. Chaled-Uwe Said (AfD) forderte ein Werkstattverfahren vor dem Grundsatzbeschluss.
Steffen Pfrogner (Die Andere) sagte, er habe andernorts Windparkprojekte begleitet. „Die Menschen können damit leben, wenn die Abstände eingehalten werden.“ Michel Berlin (Linke) warf CDU und AfD eine scheinheilige Debatte vor. „Sonst fordern Sie doch immer, dass es bei Bauprojekten schneller gehen muss.“ Gert Zöller (Grüne) erinnerte daran, dass es lediglich um einen Aufstellungsbeschluss gehe. „Das ist erst der Auftakt des Prozesses, bei dem es weitere Beteiligung geben wird.“ In den Fachausschüssen habe es dazu bereits eine ausführliche Debatte gegeben.
Bernd Rubelt (parteilos) warb dafür, den Weg für den Windpark freizumachen. „Wir brauchen die erneuerbaren Energien dringend.“ Die Verwaltung habe eine Planung „mit Augenmaß“ vorgelegt. Rubelt sagte zu, dass der Diskussionsprozess offen sei. „Wir machen nicht alles, was möglich ist.“
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235 | Klimaschutz durch erneuerbare Energien | Landeshauptstadt Potsdam: Aufstellung des B-Plans 186 „Windpark Groß Glienicke Nord – Ost“ geplant – Bürgerinformationsveranstaltung – Die Bürgerinnen und Bürger aus Groß Glienicke sowie aus der angrenzenden Gemeinde Dallgow-Döberitz und dem Bezirk Spandau von Berlin sind herzlich eingeladen, am Donnerstag, 19.06. um 18 Uhr in der Preußenhalle (Heinz-Sielmann-Ring 65, 14476 Potsdam, OT Groß Glienicke) mit den Vertreterinnen und Vertretern des Bereichs Stadtplanung und der EWP zum Planverfahren und zu dem Windprojekt ins Gespräch zu kommen. Der kontinuierliche Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern soll das Bebauungsplanverfahren von Beginn an begleiten. Nach aktueller Zeitplanung wird die planungsrechtlich vorgeschriebene frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit sowie die Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange voraussichtlich gegen Ende des Jahres 2025 erfolgen.
Neue Energie Potsdam – Einladung zur Bürgerinformationsveranstaltung am 19.06.
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Aus dem Ortsvorsteherbericht von Winfried Sträter (als .pdf: 09 OV-Bericht OBR September 2023): Am 17. Mai 2022 hat der Ortsbeirat die Stadt Potsdam in einem einstimmigen Beschluss aufgefordert, die Ortsteile beim Kampf gegen den Klimanotstand zu unterstützen. Inzwischen hat sich die Gesetzeslage im Bund geändert, und die Stadt will etwas unternehmen. Anders als früher können auch im Potsdamer Stadtgebiet Windräder aufgestellt werden. Anfang September wurde nun im Klima-Ausschuss der Stadtverordnetenversammlung ein Plan für den Bau von Windrädern vorgestellt.
Mehrere Standorte im Potsdamer Norden könnten als Standorte in Frage kommen, darunter zwei in Groß Glienicke. Ein dritter potentieller Standort zwischen Bullenwinkel und Krampnitzsee ist verworfen worden. Die beiden möglichen Standorte liegen an der nördlichen bzw. nordwestlichen Stadtgrenze: im Norden auf ehemaligen Rieselfeldern, im Nordwesten an der Grenze zum Militärgebiet in der Döberitzer Heide. Dort soll nun detailliert geprüft werden, ob sie für die Aufstellung von 3-5 Windrädern geeignet sind. Beide Standorte sind von den Wohngebieten Waldsiedlung und Ortslage nicht nur durch einige Entfernung, sondern auch durch Waldgebiete getrennt.
Thema: Preußenhalle – Keine Solaranlage auf dem Dach – Groß Glienicke (gross-glienicke.de)