Filme und Ihre Zeit: Februar 2022
24. Februar 2022
Ortsvorsteherbericht März 2022
15. März 2022

INSEK 2035

Aus dem Ortsvorsteherbericht von Winfried Sträter (als .pdf: 03 OV-Bericht März OBR 2022): Das war ein ungewöhnliches Votum in der letzten Ortsbeiratssitzung. Die Stadtverwaltung hatte nach einem aufwendigen Verfahren mit viel Bürgerbeteiligung ein Konzept zur Stadtentwicklung vorgelegt: INSEK, Integriertes Stadtentwicklungskonzept. Das umfangreiche Papier versucht, die Themen der städtischen Entwicklung so zu strukturieren, dass sich die Stadtpolitik und die Stadtverwaltung bei ihren künftigen Entscheidungen daran orientieren können. Wer es durchliest, findet viele Konzepte und Ideen in Sachen Wohnen, Mobilität, Klimaschutz, Naturschutz, Lebensqualität. Auch die neuen Ortsteile werden in die Planung integriert. Genau das hatten wir seit Jahren gefordert – und so war der Ortsbeirat eigentlich nicht unzufrieden mit dem INSEK-Entwurf.
Trotzdem hat er ihn abgelehnt, und das hatte einen konkreten Grund: In einem Vertiefungsbereich zur Stadtentwicklung sind die Ortsteile im Umfeld von Krampnitz betrachtet worden, aber Groß Glienicke fehlt. Bedeutsam ist das in einer Hinsicht: Krampnitz hat gravierende Verkehrsauswirkungen auf unseren Ortsteil. Deshalb fordern wir seit Jahren, dass die Verkehrsauswirkungen grundsätzlich und systematisch nicht nur von der City bis Krampnitz, sondern stets auch bis zur Stadtgrenze nach Spandau mitbedacht werden.
Und so wäre es im INSEK-Entwurf aus unserer Sicht wichtig gewesen, dies zu thematisieren.
Weil dies fehlt, hat der Ortsbeirat mit großer Mehrheit die INSEK-Vorlage abgelehnt und zugleich angemerkt, dass wir das INSEK ansonsten durchaus nicht ablehnen. Im Bauausschuss habe ich diesen Beschluss erläutert. Frau Hüneke (Bündnis 90/ Die Grünen) unterstützte diese Kritik in der Sitzung und der Baubeigeordnete Rubelt sicherte zu, dass an dem Verkehrskorridor Richtung Spandau gearbeitet werde.
Der Ortsbeirat wird weiter darauf dringen, dass die Verkehrsplanung zum Siedlungsprojekt Krampnitz bis Groß Glienicke geführt wird. Das Thema ist derart wichtig, dass man alle Gelegenheiten nutzen muss, um es auf die politische Agenda zu bringen.

Abschluss zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept Wie sind die bisherigen Ideen zum neuen „INSEK“ (Integrierten Stadtentwicklungskonzept) eingeflossen? Wie soll die Zukunft der Stadt aussehen? Dies und mehr wurde im Abschlussforum am 24. August 2021 vorgestellt und weitere Schritte präsentiert. Auf Youtube können Sie das Forum nachschauen. Mehr lesen

425 | Abschlussforum zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept 2035 13.08.2021 Wie könnte die Zukunft von Potsdam aussehen? Wie sind die Ideen und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger aus dem bisherigen dreijährigen Prozess in den Entwurf des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (INSEK) eingeflossen? Dies und mehr soll im Abschlussforum zum INSEK am Dienstag, 24. August 2021, von 17 bis circa 19 Uhr vorgestellt werden.» mehr

Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK): Die Kernaussagen des Konzepts und die Strategie zur Umsetzung der Aussagen werden nach Fertigstellung des INSEK im Rahmen eines Abschlussforums vorgestellt.

*****************************************************

Planungsforum zum INSEK online nachschauen Was ist eigentlich aus den Ideen der bisherigen Beteiligung für das neue Stadtentwicklungskonzept (INSEK) geworden? Dies und weiteres wurde im digitalen Planungsforum am 16. Januar 2021 vorgestellt, das weiterhin online verfügbar ist. Das fertige Konzept wird im zweiten Halbjahr 2021 präsentiert. Mehr lesen

Die räumlichen Schwerpunkte: Die Vertiefungsbereiche

Neben der Betrachtung der gesamten Stadt, werden ausgewählte Teilräume tiefergehend untersucht. Bei diesen Räumen handelt es sich vorwiegend um jene mit besonderer Entwicklungsdynamik und Planungsbedarfen. Für diese sogenannten Vertiefungsbereiche werden Entwicklungskonzepte im Maßstab von 1:10.000 erarbeitet. So sollen unter Berücksichtigung vorhandener Erkenntnisse aus existierenden Konzepten und Planungen sowie aus vergangenen Beteiligungsprozessen Konzepte erarbeitet werden, welche die Entwicklungschancen der nächsten 10 bis 15 Jahre aufzeigen und Ziele sowie Anforderungen bzw. Regeln der Entwicklung definieren. Insgesamt wurden vier Vertiefungsbereiche definiert:

  • Marquardt – Fahrland – Krampnitz
  • Golm – Eiche – Bornim – Bornstedt
  • Potsdam West – Templiner Vorstadt
  • Beiderseits der Nuthe

Allen Vertiefungsbereichen ist gemein, dass sie Anschluss an den „Bahnring Potsdam“ haben, eine stadt- bzw. ortsteilübergreifende Betrachtung stattfindet und, dass nicht nur die Bebauung der Räume eine Rolle spielt, sondern auch der Freiraum durch Klimaschwerpunkte untersucht wird.

*****************************************************

Aus dem Ortsvorsteherbericht vom September 2019 (Bericht als .pdf) von Winfried Sträter: INSEK 2035: Hinter diesem Kürzel verbirgt sich ein neuer Versuch der Stadt Potsdam, die Stadtentwicklung zu planen. „Integriertes Stadtentwicklungskonzept“ – dieser Begriff steckt hinter dem rätselhaften Kürzel. Dabei geht es nicht nur um die „alte“ Stadt Potsdam, sondern auch um die „neuen“ Ortsteile. Mit ihrer Eingemeindung 1993 und 2003 hat sich das Stadtgebiet räumlich verdoppelt. Zugleich sind Dörfer und ländliche Gebiete an die Stadt angegliedert worden, mit denen das Rathaus – und auch die Potsdamer Bevölkerung – zunächst wenig anfangen konnte. Groß Glienicke hat es da noch am besten gehabt, da sich unser Ortsbeirat selbstbewusst eingebracht hat und die Prämien für die freiwillige Eingliederung für Investitionen nutzen konnte.

Trotzdem kann man noch nicht davon sprechen, dass die Stadtplanung die Ortsteile und ihre Besonderheiten ausreichend berücksichtigt. Vor allem in Fahrland und Neu Fahrland ist das zu spüren, wo das Gefühl entsteht, dass die Ortsteile vor allem als Lieferanten für Bauland gesehen werden. In den letzten Jahren gab es das aufwendige Verfahren, um Leitbilder für die Stadtentwicklung zu erarbeiten. Ob der Aufwand in einem Verhältnis zum Ertrag stand – nun ja, daran haben manche Teilnehmer Zweifel. Nun also ein neuer Anlauf in einer Zeit, in der vorausschauende Planung nötiger ist denn je. Der Bau der Krampnitz-Siedlung wird das städtische Gefüge erheblich ändern, spürbar an den Verkehrsströmen, aber auch an der kulturellen und Bildungs-Infrastruktur, die außerhalb der City auf- und ausgebaut werden muss.

Am Montag, den 16. September fand das INSEK-Auftakttreffen im Potsdam-Museum statt. Die Anwesenheit der Stadtspitze – Oberbürgermeister und Beigeordnete –dokumentierte, dass die Verwaltung diesen Versuch, die Stadtentwicklung zusammen mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern zu planen, ernst nimmt. Bis Herbst 2020 soll eine Strategie erarbeitet sein, und Maßnahmepakete sollten geschnürt werden.

Zu den Veranstaltungen wird die Öffentlichkeit eingeladen. Schon die Auftaktveranstaltung vermittelte einen Eindruck, wie komplex die Probleme der Stadtentwicklung sind. Und dass der Verkehr eines der zentralen Themen der nächsten Jahre sein wird. Vielleicht bietet das Verfahren Möglichkeiten, um Themen voranzubringen. So war auf dem Boden eine Potsdam-Karte ausgelegt und der Oberbürgermeister bat uns, mit einem grünen und einem roten Punkt zu markieren, wo etwas gelungen ist und wo etwas getan werden muss. Für Groß Glienicke habe ich den grünen Punkt auf den Gutspark geklebt – dessen Restaurierung seit 2003 ist eine echte Erfolgsgeschichte. Den roten Punkt habe ich an den Kreisel geklebt und erklärt: dort muss etwas getan werden, um die für Fußgänger und Radfahrer gefährliche Übergangssituation zu entschärfen. Bisher haben wir vergeblich darum gekämpft. Wenn INSEK dazu führt, dass hier aus einem roten ein grüner Punkt wird, wäre das ein erfreuliches Ergebnis…

STEK 2030 Gewerbe | Mitreden in Potsdam 2021 | Mitreden in Potsdam 2020 | Onlinedialog zur Tram96 | Bürgerbeteiligung 2020 | Bürgerbeteiligung 2019

X