Als 1267 der Ortsname „Glinicke“ erstmals urkundlich erwähnt wurde, lebten schon seit Generationen Bauern und Gutsherren am Groß Glienicker See. Die Gutsherren am Nordufer, die Bauern am Westufer, bis hinunter zur Dorfkirche. Weiter südlich erstreckte sich die unbewohnte Glienicker Aue, durch die man über einen schmalen Pfad bis zum Krampnitzer Weg gehen konnte, der Kladow und Krampnitz miteinander verband. Heute ist dies die Seepromenade.
Seit der Besiedlung der Glienicker Aue ab den späten 1920er Jahren erstreckt sich das Dorf – seit 2003 der Potsdamer Ortsteil – in einem schmalen Siedlungsstreifen östlich des Fenns und des Königswaldes entlang des Groß Glienicker Sees.
Das alte Dorf ist heute nur noch im Bereich um die Evangelische Kirche erkennbar. Die Ortsgrenze wurde 1945 mitten durch den See und den Gutspark gezogen. Im Kalten Krieg war dies die (fast) unüberwindliche Staatsgrenze zwischen der DDR und West-Berlin. Als 1989 die Mauer fiel, begannen die Bemühungen der Gemeindevertretung, dass der Uferstreifen mit einem Uferweg dauerhaft öffentlich zugänglich sein sollte. Dies war schwieriger als erwartet, und so sind die Bemühungen bis heute noch nicht erfolgreich abgeschlossen.
Der Weg am Ufer ist nicht nur ein beliebter Spazierweg. Er erschließt auch Ortsgeschichte und wird mit der Unterstützung der Stadt Potsdam, des Groß Glienicker Ortsbeirates, von Vereinen und aus der Bürgerschaft seit einigen Jahren zum Ufer-Kultur-Weg entwickelt. Mit dieser Broschüre wollen wir Ihnen Orientierung beim Spaziergang über den Ufer-Kultur-Weg bieten und hoffen, Ihr Interesse an der Geschichte und Kultur dieses nordöstlichen Potsdamer Ortsteils zu wecken, der an den Berliner Bezirk Spandau grenzt.
Winfried Sträter, Ortsvorsteher Birgit Malik, Stellv. Ortsvorsteherin