Aus dem Ortsvorsteherbericht von Winfried Sträter (als .pdf: 12 OV-Bericht Dezember): Ein erfreuliches Ereignis gab es am 4. Dezember 2021: Nach langem Vorlauf konnte eine Gedenkstele am Südufer des Groß Glienicker Sees enthüllt werden. Sie erinnert an die jüdische Familie Blaustein, die vor den Nazis aus Deutschland hatte fliehen müssen. Eine Nachfahrin hat der Stadt Potsdam eine Fläche an der Landhausstraße geschenkt, damit sie Teil der öffentlichen Uferlandschaft am Groß Glienicker See ist. Der Verein „Freies Ufer“ hatte sich um die Gedenkstele gekümmert, der Ortsbeirat hat sie aus den Ortsteilmitteln gefördert. Sie ist nun Teil des Ufer-Kultur-Wegs, der im Norden mit dem Mauerdenkmal beginnt.
Entwurf: Matthias Frey, Groß Glienicke
Ausführung: Die Blechprofis Kruschke GmbH, Henningsdorf
Im Auftrag des Vereins „Freies Groß Glienicker Seeufer!“ e.V.
mit freundlicher Unterstützung der Landeshauptstadt Potsdam
Der Unternehmer Max Blaustein (1896-1978) und seine Ehefrau Wally, geb. Baruch (1898-1991), waren in Groß Glienicke Eigentümer dieses unbebauten Grundstücks in der Landhausstraße und eines Grundstücks mit Wochenendhaus, Am Seeblick.
Nach 1933 war die Familie von den antisemitischen Verfolgungen im nationalsozialistischen Deutschland betroffen und emigrierte 1938 mit ihrer Tochter Eveline nach Paris, ein Jahr später nach New York.
Nach der Emigration wurde die Familie ausgebürgert und enteignet.
Im Jahre 2005 schenkte Nancy Joy Felsten, die Tochter von Eveline Felsten, geb. Blaustein, der Stadt Potsdam dieses Grundstück unter der Bedingung, „…diese Fläche als öffentliche Fläche in die Gestaltung des Uferweges einzubeziehen und dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“
Ufer-Kultur-Weg 2021 – Groß Glienicke (gross-glienicke.de) | Gedenkstele an der Landhausstraße – Groß Glienicke (gross-glienicke.de)