Rede des Groß Glienicker Ortsvorstehers Winfried Sträter

Jetzt die Umstiegsqualität verbessern, aber die Kappung des Busverkehrs am Campus bleibt ein Problem!

Rede des Groß Glienicker Ortsvorstehers Winfried Sträter in der Stadtverordnetenversammlung am 6. März 2019

Das Thema ist ja, wie Andreas Menzel gesagt hat, schon seit einiger Zeit hier im Umlauf. Andreas Menzel behauptet im Ortsbeirat, ich würde den Antrag des Ortsbeirates bzw. den Beschluss des Ortsbeirates nicht in den Gremien der Stadtverordnetenversammlung vertreten, dass der Bus wieder durchfahren soll. Der konkrete Beschluss des Ortsbeirates war, dass er öfter durchfahren soll.

Ich betone hier noch einmal, ich habe in den Ausschusssitzungen, ich habe im Plenum der Stadtverordnetenversammlung und tue dies heute auch nochmal: natürlich stehe ich erstens hinter dem Beschluss, zweitens habe ich immer darauf aufmerksam gemacht, dass tatsächlich diese Kappung des Busverkehrs am Campus Jungfernsee ein deutlicher Nachteil für den öffentlichen Nahverkehr zwischen Groß Glienicke und Potsdam ist. Die Einwohnerin, die davon gesprochen hatte, dass sie jetzt mit dem Auto fährt, ist kein Einzelfall. Das sind schon eine ganze Menge. Also das Problem ist wirklich ernst zu nehmen!

Das Problem des Beschlusses des Ortsbeirates, den wir Ende letzten Jahres gefasst haben, war, dass er sich auf die Fahrplanumstellung 2018 im Dezember bezog. Als die Stadtverordnetenversammlung sich damit beschäftigte, hätte sie es sich leicht machen können und hätte sagen können: „Okay, das Thema ist eh erledigt. Kommt in einem Jahr wieder!“ Ich habe dann darauf aufmerksam gemacht, dass die Stadtverordnetenversammlung selber eine ganze Reihe von Forderungen gestellt hatte, dass zumindest die Situation, wie sie jetzt ist beim Umsteigen, deutlich verbessert werden muss. Und ich bin sehr dankbar dafür, dass die Stadtverordnetenversammlung diesen Impuls aufgegriffen hat – und das ist keine Verwässerung.

Ich bin nicht bereit, als Ortsvorsteher die Bewohner von Groß Glienicke und die Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs als Geisel zu nehmen, nur weil ein bestimmter Beschluss des Ortsbeirates in der Form, in der der Ortsbeirat ihn beschlossen hat, nicht durchgesetzt worden ist.

Ich finde es ist genauso wichtig, dass jetzt in diesen und den nächsten Monaten die Situation am Campus Jungfernsee entsprechend verbessert wird. Das ist ja auch die Empfehlung des Bauausschusses, dass die Hinweise – ich fass es inhaltlich nur kurz zusammen – die Hinweise, wie man von der Tram 96 den Anschlussbus erreicht, die Umstiegsqualität (Tür-zu-Tür-Umstieg!), die Situation am Campus Jungfernsee: dass sie deutlich verbessert werden muss.

Wir haben im Bauausschuss erlebt, wie hemdsärmelig im ersten Anlauf der VIP auf die Aufforderung der Stadtverordnetenversammlung reagiert hat. Deswegen wurde er noch mal vorgeladen. Da haben wir erlebt, dass doch zumindest eine Beteuerung da war, dass es deutlich besser werden soll. Ich finde es richtig, dass der Bauausschuss dann beschlossen hat, dass wir uns nicht auf diese Beteuerung verlassen, sondern dass die Stadtverordnetenversammlung (ihre Ausschüsse) dann entsprechend einen Bericht haben wollen, ob auch Maßnahmen durchgeführt worden sind.

In diesem Sinne bitte ich Sie, sich erstmal für diesen Schritt, der jetzt machbar ist, einzusetzen und dafür zu votieren. Alles Weitere werden wir tatsächlich hier weiter verhandeln müsse – weil: die Benachteiligung durch die Brechung des Verkehrs ist ganz klar. Sie ist eindeutig und für alle fühlbar und ich weiß es aus eigener Erfahrung, weil ich selber viel fahre und weil andere aus Groß Glienicke da doch beständig drüber schimpfen. Das muss man einfach so sagen. Deswegen bitte ich Sie aber darum, dass jetzt erst mal die Verbesserungen durchgesetzt werden und dass das deutlich angemahnt wird.

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